Spotify

In Kürze: Ich als Podcaster bekomme von Spotify kein Geld, auch wenn Ihr für Spotify bezahlt. Stattdessen macht Spotify den Podcast-Markt „kaputt“. Bitte unterstützt den Einschlafen Podcast mit einer monatlichen Spende auf das Konto IBAN DE11700222000072365925, BIC FDDODEMMXXX, Inhaber Tobias Baier, den Betrag zwischen 0,01€ und 100€ dürft Ihr frei wählen. Alternativ schaut gerne mal auf meinem Wunschzettel.

In lang: Der Einschlafen Podcast ist seit 2016 auch auf Spotify zu hören, und viele von Euch nutzen das. Schön!

Was viele nicht wissen. Man kann Podcasts auf Spotify auch dann hören, wenn man kein Premium-Kunde ist, also kostenlos. Entsprechend zahlt Spotify Podcastern kein Geld dafür, dass ihr Content die Plattform anreichert. Spotify gibt uns keine Daten darüber, wieviele unserer Hörer Premium-Kunden sind und Spotify für ihren Dienst bezahlen. Was wir Podcaster aber immer wieder hören ist, dass Spotify Kunden durchaus denken, dass von ihren Beiträgen auch wir etwas abbekommen, so wie es bei Musikern ist.

Ist nicht so. Spotify gibt uns Reichweite, wir geben Spotify dafür unsere Inhalte und machen Spotify zu einer interessanteren Plattform. Podcaster bekommen nur dann Geld von Spotify, wenn sie ihren Podcast exklusiv bei Spotify anbieten und alle Hörer, die kein Spotify haben wollen, ausschließen. Sonst gibt es nichts.

Soweit so gut, das meiste wusste ich als ich mich damals dafür angemeldet habe. Was ich nicht wusste: Spotify versucht aktiv, den Podcast-Markt auseinanderzunehmen. Ihr kennt das von Fernseh-Serien: wenn Ihr alles gucken können wollt, braucht Ihr ein Abo bei Netflix, Amazon Prime, Maxdome, Sky, und wahrscheinlich noch ein paar weiteren. Disney Plus natürlich! Für den Kunden ist das natürlich nicht so super, so oft wie möglich 10€ pro Monat zu zahlen.

Spotify, Audible, Podimo und andere versuchen das gleiche jetzt mit Podcasts, indem sie „Originals“ rausbringen, die nur über die jeweilige Plattform laufen. Nicht nur neues, eben nicht, gerade auch bestehende, erfolgreiche Podcasts wie Fest & Flauschig (ehemals Sanft & Sorgfältig), Gemischtes Hack oder Herrengedeck, die alle in den öffentlichen Podcast-Charts ganz oben standen, sind jetzt nur noch bei Spotify zu hören. Für die „Originals“ anderer Plattformen braucht Ihr eben da ein weiteres Abo. Ich finde das schlecht, sowohl für Euch Hörer als auch für uns Podcaster. Für die Hörer ist es schlecht, weil sie viele Apps und viele Abos brauchen, um alles hören zu können. Für uns Podcaster ist es schlecht, weil wir uns entscheiden müssen, auf welchen Plattformen wir laufen wollen, und was wir damit anrichten. Klar, die Firmen brauchen Einnahmen, Kapitalismus und so. Viele Podcaster wollen davon leben können was sie tun, und ich finde auch dass das gehen sollte. Aber muss man das so hässlich machen, oder geht das auch in gut? Man könnte einfach pro Podcast messen, wie hoch der Anteil zahlender Kunden ist, und bei denen dann quasi „Pay per listen“ machen. Podimo hatte sowas vor, aber so grundsätzlich andere Fehler gemacht, dass die einfach trotz dieser an sich guten Idee indiskutabel sind.

Warum bleibe ich dann bei Spotify? Ich könnte meinen Podcast ja auch bei Spotify rausziehen und dort nicht mehr vertreten sein. Hab ich überlegt, mich aber dagegen entschieden. Nun, bei fast 100.000 Followern und 20.000 bis 70.000 Hörern pro Episode wären doch ziemlich viele Leute schlaflos, das möchte ich nicht. Stattdessen versuche ich meine Reichweite über Spotify dazu zu nutzen, auf all dies aufmerksam zu machen. Deshalb gibt es den Einschlafen Podcast weiterhin bei Spotify, jetzt aber mit einem separaten Trailer, der auf diesen Artikel hinweist, um Spenden bittet und sogar Werbung einbindet. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.